Samstag, 12.2.22, 7:00 Uhr am Morgen, es ist gerade noch dunkel, Start zum 44. Rucksacklauf – worauf habe ich mich hier eingelassen? Es starten insgesamt 200 Langläuferinnen und Langläufer über 60 km und 1320 Höhenmeter in der klassischen Technik von Schonach nach Hinterzarten bzw. über 100 km und 2800 Höhenmeter von Schonach über Hinterzarten und den Feldbergpass zum Belchen. Es werden die Namen vieler prominenter Langläufer aufgerufen, darunter auch einige Sieger der Vorjahre. Die Läuferinnen mit 3 kg Verpflegung und Gepäck auf dem Rücken, die Läufer mit einem mit mindestens 4 kg gefüllten Rucksack. Im Ziel muss der Rucksack bei den Frauen ein Gewicht von 2 kg bzw. bei den Männern noch 3 kg haben. Eine halbe Stunde später starten 246 Langläuferinnen und Langläufer in der Skating Technik. Zielschluss beim Kleinen Rucksacklauf für die Ankunft in Hinterzarten war auf 14:30 Uhr angesetzt, für den Großen Rucksacklauf am Belchen um 17:30 Uhr. Ich hatte mir für die 60 km von Schonach nach Hinterzarten eine Zielzeit von 6 Stunden vorgenommen, doch hatte ich mir keine Vorstellung gemacht von den langen Anstiegen, dem Gegenwind, der zum Teil aufgrund der Schneeverwehungen nichtexistierenden Spur oder den schneefreien Flächen, bei denen ich die Skier abschnallen musste, um den Abschnitt zu Fuß zurückzulegen. Nachdem ich die Anhöhe bei Schönwald erreicht hatte wurde ich von einem wunderschönen Sonnenaufgang begrüßt. Kurz darauf kamen die schnellen Skater von hinten und das gerade bei einer vereisten Abfahrt. Mich und ein paar andere Läufer in klassischer Technik, die mit mir unterwegs waren, stellte das vor Probleme. Dass ich meine avisierte Zielzeit nicht erreichen würde war mir bereits früh klar und entsprechend lange mussten Rosi Nutz-Maier und Walter Hägele vom Ski-Club Gottmadingen bei km 44, am Thurner, auf mich warten, wo sie mich mit Verpflegung und frischem Wachs auf den Ski unterstützten. Walter Hägele wusste aus eigener Erfahrung, dass der Rucksacklauf seine eigenen Gesetze hat und jeder Lauf je nach Bedingungen anders verlaufen kann. Kurz vor dem offiziellen Zielschluss bin ich als 102. nach 7 Stunden und 25 Minuten in Hinterzarten ins Ziel eingelaufen. Wohl aufgrund der widrigen Umstände wurden dann noch 11 weitere Läufer, die nach mir ins Ziel eingelaufen sind, auch noch in die Wertung aufgenommen. Ein paar Läufer haben das Abenteuer schon vorzeitig abgebrochen. Doch, wie es so schön beim Start verkündet wurde: Jeder, der diese Strecke bewältigt, darf sich SIEGER nennen. Neben Walter Hägele, der den Lauf bereits viermal absolviert hat, kann ich mich nun in eine ganze Reihe von erfolgreichen Rucksackläufern vom Ski-Club Gottmadingen einreihen. Vor mir sind bereits Harald Fahr, Gerhard Weckerle, Helmut Fahr, Silvia Fahr, Franz Widmann und Markus Büche die 60 km gelaufen, Franz Widmann hat sogar schon die 100 km von Schonach zum Belchen zurückgelegt.