Nach einer großartigen Rennsaison im vergangenen Winter, in der ich dank Freisemester alle Rennen bestreiten konnte, sollte es in diesem Jahr nur eine kurze Saison werden. Schuld daran war das zweite Staatsexamen Anfang April. Weshalb es über den Winter für mich nur eine Devise gab: Fokus auf vier Monate Lernplan und meinem Ziel währenddessen so viele Trainingseinheiten wie möglich in die Beine zu bekommen – sowohl auf wie auch neben der Piste.

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Nach einigen Wochenenden auf dem Kaunertaler Gletscher wartete bereits das erste Highlight: ein Trainingslager in Livigno. Bei super Bedingungen konnten wir dort mehrere Riesenslalom- und Langlauf-Einheiten absolvieren.


FIS-Rennen in Hasliberg
Mitte Dezember schnupperte ich bei der offenen Schweizer Meisterschaft in Hasliberg die erste Rennluft der noch jungen Saison. Dort wurden an einem Tag zwei FIS-Rennen ausgetragen: ein reiner Riesenslalom (ohne 360°-Steilwandkurve und ohne Skatingstrecke) bei dem ich auf den 6. Platz fuhr, und ein normaler Sprint. Beim Sprint schied ich aufgrund eines Fahrfehlers nach dem Sprung leider aus.
Weltcup-Rennen in Melchsee-Frutt
Im Januar ging es nach einer kurzen Verschnaufpause über Weihnachten mit dem Weltcup in Melchsee-Frutt in der Schweiz weiter. Die vier Rennen fanden in diesem Jahr auf der Europacup-Piste der alpinen Rennläufer statt – eine sehr anspruchsvolle, steile und in alle Himmelsrichtungen hängende Strecke. Um mit meinem Lernplan nicht weiter in Verzug zu geraten, ließ ich den Trainingstag aus und startete direkt mit dem Sprint in die Weltcuprennen, bei dem ich den 9. Platz belegte. Beim Classic am Folgetag kam ich auf der schwierigen Piste an meine Grenzen und beendete das Rennen auf dem 11. Platz. An den letzten beiden Renntagen stand endlich meine Lieblingsdisziplin, der Parallel Sprint, auf dem Programm.
Im Vergleich zu den Vortagen konnte ich es deutlich mehr krachen lassen und wurde prompt mit einem 7. Platz belohnt. Beim zweiten Parallel Sprint spürte ich jedoch bereits deutlich die Anstrengungen der vergangenen Renntage und war nicht mehr so flott unterwegs. Am Ende landete ich auf dem 9. Platz. Die Ergebnisse entsprachen zwar nach den tollen Ergebnissen in der letzten Saison leider nicht ganz meinen Erwartungen, aber ich denke in Anbetracht des stark reduzierten Trainingsumfangs kann ich damit doch zufrieden sein.
Wie es weiter geht…
Die Weltcups in Melchsee-Frutt sollten auch meine einzigen in dieser Saison bleiben. Dennoch waren es mehr Rennen als ich zuvor dachte zu schaffen.
Aufgrund der Lernbelastung waren weitere Starts in diesem Winter für mich einfach nicht möglich. Dafür habe ich das Staatsexamen gut bestanden und befinde mich jetzt im letzten, praktischen Teil meiner Ausbildung.
Umso mehr freue ich mich auf die Herausforderungen im nächsten Winter und vor allem auf das Weltcupfinale „daheim“ am Oberjoch im Allgäu – hoffentlich mit vielen bekannten Gesichtern aus dem Hegau!


Ergebnisse
FIS-Rennen Hasliberg
Riesenslalom 6. Platz
Sprint DNF
Weltcup Melchsee-Frutt:
Sprint 9. Platz
Classic 11. Platz
Parallel Sprint I 7. Platz
Parallel Sprint II 9. Platz