Tschüss, Telemark-Rennsport!

Kathrin Reischmann beendet ihre Karriere nach 9 Jahren im Weltcup, 80 Weltcup-Rennen und 11 WM-Starts
Nach 9 Jahren Weltcup heißt es für mich Abschied nehmen vom aktiven Telemark-Rennsport. Es war eine lange und unglaublich spannende Reise, welche 2010 beim Bregenzer TeleWald-Festival begann, als ich das erste Mal auf ausgeliehenen Telemark-Ski stand. Noch im selben Jahr kam ich im Kleinwalsertal im Rahmen der Deutschen Meisterschaft auch mit der Wettkampfform in Kontakt. Die Vereinigung des Riesenslaloms mit den nordischen Disziplinen Sprung und Skating in wenigen Minuten Laufzeit faszinierte mich. Nach einigen Wintern im Nachwuchsteam bestritt ich am 28. Dezember 2014 mein erstes Weltcup-Rennen in Hintertux, wo ich sofort ein Top-Ten Ergebnis erzielen konnte.

Meine persönlichen Highlights während der letzten Jahre waren sicherlich die beiden Junioren-WMs in Frankreich und Norwegen, wo ich mit zwei Junioren-Weltmeistertiteln und zwei Bronzemedaillen meine größten Erfolge feiern konnte. Weit oben auf der Liste der besonderen Momente stehen auch die Heim-Weltcups am Oberjoch im Allgäu. Auf unseren Traningspisten vor heimischem Publikum mit vielen bekannten Gesichtern Rennen zu fahren, bereitete immer wieder Gänsehaut. Vor allem in diesem Jahr war es ein unvergessliches Erlebnis als beim Parallel-Sprint der Kuhschellen-Weltrekord mit 2.357 läutenden Kuhglocken aufgestellt wurde. Am Oberjoch konnte ich zudem meine besten Weltcup-Ergebnisse mit mehreren Top-Fünf-Platzierungen und zwei vierten Plätzen einfahren.

In Erinnerung bleiben wird mir auch die Zeit außerhalb der Rennen mit den zahlreichen Vorbereitungstagen, Trainingslagern und Reisen mit dem Team. Im März war sogar ein Ausflug in die Welt des alpinen Rennsports möglich. Beim zweitägigen Skicross-Event „RedBull Bankx“ in Oberstdorf konnte ich mich an der Seite meiner früheren Teamkollegin Johanna Holzmann als Drittplatzierte auf das Podium kämpfen. Meinen Abschied vom Telemark-Zirkus feierte ich dann im März bei der Weltmeisterschaft in Mürren. Eine Sektdusche im Ziel durfte dabei natürlich nicht fehlen.

An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei all meinen Sponsoren, meiner Familie und Freunden bedanken, die mich auf meiner Reise unterstützt haben.

Besonderer Dank gebührt dabei dem Ski-Club Gottmadingen und meinem Kopfsponsor PVS Reiss. Ohne Euch wäre eine solche Karriere niemals möglich gewesen!

Wie es weiter geht…

… im Mai konnte ich erfolgreich mein Studium beenden und freue mich sehr auf das nächste Kapitel mit meiner ersten Stelle als Assistenzärztin an der Uniklinik Ulm.
Meinen sportlichen Werdegang möchte ich dennoch nicht ganz an den Nagel hängen und weiterhin an Radrennen teilnehmen. Auch dem Winter- und Telemarksport werde ich bestimmt auf die ein oder andere Weise treu bleiben und ich bin mir sicher, dass einem Wiedersehen auf der Piste nichts im Wege stehen wird!

In Zahlen

Weltcup

  • 80 Starts
  • 13x 5. Platz
  • 2x 4. Platz
  • Gesamtweltcup Parallel Sprint 2021: 4. Platz

Weltmeisterschaften

  • 11 Starts
  • bestes Resultat: 7. Platz

Junioren-WM

  • 7 Starts
  • 2x Gold
  • 2x Bronze